Unter dem Motto "Inklusion ist Mehrwert" fand am 27. und 28. November der Fachkongress der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Werkstätten für behinderte Menschen Hamburg in den Design Offices in Hammerbrook statt – mit Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen rund um das Thema Teilhabe für Menschen mit Behinderung das erste Kongress-Format dieser Art in Hamburg. Gastgeber waren neben den Elbe-Werkstätten die Träger alsterarbeit, Bergedorfer Impuls, Stiftung Rauhes Haus und Hamburger Arbeitsassistenz als LAG WfbM Hamburg.
Nach der Begrüßung durch Rolf Tretow (Vorsitzender LAG WfbM Hamburg und Sprecher der Geschäftsführung Elbe-Werkstätten) und Stefani Burmeister (Vorständin der evangelischen Stiftung Alsterdorf) hielt Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer ein Impulsreferat und gratulierte den Werkstatträten in Hamburg zur erfolgreichen Arbeit seit nunmehr 20 Jahren.
Stella Edler und Carsten Schnathorst führten als unterhaltsames-musikalisches Moderations-Duo durch die beiden Tage. Ulrich Walter moderierte in bewährt-fachkundiger Manier durch die teils kontrovers geführten Diskussionen auf dem Podium. Per Videoschaltung waren unter anderem Katrin Langensiepen, Grüne-Abgeordnete im Europarat, und die behindertenpolitischen Sprecher der Grünen, der SPD und der CDU im Bundestag zugeschaltet.
Die Tanzkompanie „here we are“ und die Minotauros-Theaterkompanie der Elbe-Werkstätten zeigten Einblicke aus ihrem Repertoire. Die Schauspieler der Minotauros-Kompanie in historischen Kostümen halfen den Besuchern auch dabei, sich im Gebäude zurecht zu finden. Ein inklusives Filmteam der barner 16 (alsterarbeit) war ebenfalls überall vor Ort präsent. Fotos und ein kompletter filmischer Zusammenschnitt der Veranstaltung folgen demnächst hier und auf der Internetseite der LAG WfbM Hamburg (Link). Einen kurzen filmischen Eindruck gibt es schon jetzt hier zu sehen (Link).
Die Podiumsdiskussionen beschäftigten sich u.a. mit der Frage, wie mehr Übergänge in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht werden können. Dazu erläuterten Mareike Engels von den Grünen, Cord Wöhlke (Geschäftsführer Budnikowsky), Rolf Tretow und Christine Gerstner (Werkstatträte Hamburg) ihre Positionen. Deutlich wurde, dass das Budget für Arbeit als Instrument für den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt noch zu selten genutzt wird, trotz des Arbeitskräftemangels.
„Inklusion und Teilhabe am Arbeitsleben sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben“, so Rolf Tretow. „Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Werkstätten müssen hier zusammenarbeiten.“
In den insgesamt 30 Vorträgen ging es um gelebte Expertise bei den wichtigen Themen in der Werkstätten-Landschaft - wie etwa digitale Teilhabe, Umgang mit Kritik an den Werkstätten oder Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Eigentlich eine inklusive Selbstverständlichkeit, gleichwohl noch nicht überall selbstverständlich: Viele Teilnehmer und Beschäftige waren als Expertinnen und Experten in eigener Sache intensiv an den Podiumsdiskussionen und als Moderatoren-Duos im Rahmen der Fachvorträge beteiligt.
Im Foyer präsentierten Anbieter der Eingliederungshilfe ihr Angebot und standen für Fragen zur Verfügung. Auf zwei Ebenen in den modernen Räumen des Design Offices trafen sich die Kongressteilnehmer in den Pausen immer wieder zum Austausch und lebendigen Diskussionen.
Rolf Tretow: „Mit mehr als 300 Teilnehmenden war der Fachkongress „Inklusion ist Mehrwert“ ein voller Erfolg. Danke für die rege Teilnahme aus dem gesamten Bundesgebiet, für das tolle Programm und die anregenden Diskussionen.“
Ein kurzer Film mit Eindrücken des lebendigen Kongresses steht weiter unten auf dieser Seite.