Senatsempfang im Rathaus

Das war ein festlicher Abschluss aller aus dem Jahr 2020 „nachgeholten“ Aktionen und Feiern zum 100. Geburtstag der Elbe-Werkstätten: Im Rahmen eines Senatsempfangs im Hamburger Rathaus würdigte Hamburgs Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard am 21. Oktober das Engagement der Elbe-Werkstätten als Wegbereiter der Inklusion: Seit Gründung der ehemaligen Hamburger Werkstatt für Erwerbsbeschränkte im Jahr 1920 arbeite die Nachfolgeorganisation Elbe-Werkstätten daran, Menschen mit Behinderungen zu rehabilitieren und zu qualifizieren. „Die Elbe-Werkstätten gehören zu den größten Arbeitgebern Hamburgs. Gleichzeitig zeigen sie mit einer Quote von mehr als 30 Prozent ausgelagerter Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, dass Inklusion auch aus den Werkstätten heraus gelingen kann.“ Inklusion, so Dr. Leonhard weiter, sei gleichwohl eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die es stetig weiterzuentwickeln gelte.
Anlässlich des Senatsempfanges hatten die Elbe-Werkstätten die Vergabe eines Inklusionspreises ausgelobt, mit dem Kooperationsunternehmen – in denen Beschäftigte der Elbe-Werkstätten in so genannten Außenarbeitsgruppen arbeiten - für ihr inklusives Engagement ausgezeichnet werden sollten. Bewertet wurden unter anderem Kriterien, wie inklusives räumliches und soziales Umfeld, inklusive Fortbildungen, Barrierefreiheit, Vergütung und berufliche Perspektiven für die Beschäftigten mit Behinderungen. Nominiert waren die KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Betrieb der Cafeteria), das Museum der Arbeit (Museumsaufsicht), die Kasse Hamburg (Digitalisierung und Verwaltungstätigkeiten), die Firma Vibracoustik (Montage für die Automobilindustrie), der Biohof Overmeyer (Mithilfe auf dem Hof und im Bioladen) und die Firma tesa SE (Gartenpflege). Nach Auswertung aller Kriterien durch eine inklusiv-besetzte Jury fiel die Wahl auf die Kasse Hamburg. Henning Mahncke, Geschäftsführer der Kasse Hamburg, freute sich sehr über die Auszeichnung (Foto): „Der Preis ist Wertschätzung und Ansporn zugleich. Wir möchten die Außenarbeitsgruppe der Elbe-Werkstätten bei uns nicht mehr missen: Die Zusammenarbeit mit den Beschäftigten läuft nicht nur hervorragend, sondern macht Spaß und bringt einen tollen Spirit in das Unternehmen. Ich freue mich auf viele weitere erfolgreiche Jahre der Zusammenarbeit.“

Elbe-Werkstätten-Geschäftsführer Rolf Tretow gratulierte dem Preisträger Kasse Hamburg, dankte allen nominierten Kooperationspartnern für ihr Engagement beim Thema Inklusion und betonte, die Überleitung von Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt sei auch künftig eine der zentralen Aufgaben der Elbe-Werkstätten.

Für die Interessenvertretungen der Elbe-Werkstätten-Beschäftigten – Werkstattrat und Frauenbeauftragte - sprach Bianca Bicker und sagte, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den Elbe-Werkstätten habe sich in den vergangenen Jahren super entwickelt. Sie dankte der Geschäftsleitung für den fairen und konstruktiven Austausch.
Künstlerisch abgerundet wurde der Senatsempfang durch eine Darbietung der Minotauros-Theaterkompanie (Elbe-Werkstätten) sowie dem Duo John Hughes (Kontrabass) und Moritz Pinnow (Klavier) von barner 16 (alsterarbeit).
 
Foto: Michael Zapf
Eine Frau und ein Mann stehen in einem großen Saal. Die Frau redet.